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Foster vergessen


Titel
Foster vergessen
Personen
Hauptautorität
Touchell, Dianne
Verfasser/-in
Sonstige
Ressource
Buch
Umfang
252 Seiten
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2018
-
Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Doris Göldner; Jugendbuch zum Thema "Alzheimer": Der Vater des siebenjährigen Foster erkrankt an einer stürmisch verlaufenden Form des Gedächtnis- und Persönlichkeitsverlusts. (ab 14) (JE) Im ersten Kapitel fackelt Fosters Dad beinahe die Küche ab, weil er gebratenen Speck auf dem Herd vergisst und erst durch den Brandmelder zu einer Reaktion gezwungen wird. Danach kommen immer mehr Aussetzer des Vaters zum Vorschein, mal spricht er mit seinen Kunden - er ist Finanzberater - im Stil eines Geschichtenerzählers, dann wieder erkennt er den Familienhund nicht mehr. Schließlich wird die Krankheit "Alzheimer" diagnostiziert, was sehr schnell zu einem finanziellen Engpass in der Familie führt, den Fosters Mom durch einen zweiten Job ausgleichen möchte. In einer nächsten Phase nässt sich der Vater in der Kirche ein, aber durch einen Irrtum wird dieses Missgeschick Foster in die Schuhe geschoben, womit er zum Gespött der Schule wird. Die Schlinge zieht sich immer enger zu, bis die Sache bei einem Geburtstagsfest an einen traurigen Höhepunkt gelangt. Erst danach kann die Mutter nachgeben und Hilfe annehmen, selbst wenn diese von der ungeliebten Schwägerin kommt. Die Autorin schildert äußerst kompetent das emotionale Tohuwabohu zwischen Überforderung, Mitleid, Situationskomik und Ablehnung in einer Lebenslage, der sich kaum jemand gewachsen fühlt. Im Fokus befindet sich der siebenjährige Foster, der seinem Vater überaus nahesteht, ihn als Kumpel und begnadeten Geschichtenerzähler liebt und erkennen muss, dass es diesen Mann immer weniger gibt. Foster leidet auf verschiedenen Ebenen: Seine Mutter kann zu wenig mit der Krankheit ihres Mannes umgehen und nimmt die Bedürfnisse ihres Sohnes nicht wahr. In der Schule führt das Halbwissen zu Mobbing und die Auflösung jedweder gewohnten Struktur ist für das Kind mehr als prekär. Nur der Schluss des Buches hält einen kleinen Lichtblick bereit: Foster hat alle Geschichten, die ihm sein Vater früher erzählt hat, aufgeschrieben, illustriert und zu einem Buch zusammengefasst. Für ihn werden diese Geschichten das Gegengewicht zum Vergessen und der erste Schritt zum Erwachsensein. Unbedingt empfohlen - für Jugendliche und Erwachsene! ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp); Autor: Martina Michaeler; Foster ist sieben Jahre alt. Er hat ein ganz besonders liebevolles Verhältnis zu seinem Vater. Der hat ihm immer Geschichten erzählt und ihn ermuntert, selbst welche zu erfinden. Doch dann fängt Fosters Vater plötzlich an, Dinge zu vergessen: den Herd auszustellen zum Beispiel. Oder einen wichtigen Termin bei der Arbeit. Zuerst ist es noch lustig, es passiert ja jedem mal, dass er etwas vergisst. Doch dann häufen sich die Vorfälle. Das Gedächtnis des Vaters wird immer löchriger, mehr und mehr Erinnerungen und Fähigkeiten verschwinden. Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Perspektive des Jungen, der miterleben muss, wie der geliebte Vater sich mehr und mehr in einen Unbekannten verwandelt, in einen Menschen, der keine Geschichten mehr erfindet, weil er vergessen hat wie erzählen geht. Einen Menschen, der sich kindischer verhält als Foster und der immer wieder auch aggressiv und böse wird. Der Vater macht in der Kirche in die Hose. Er wirft den jungen Mann, der zur Tagesbetreuung kommt, aus dem Haus, da er fürchtet, er sei der Liebhaber der Mutter. Jeden Tag aufs Neue jagt er seinen eigenen, ehemals geliebten Hund mit Fußtritten aus dem Haus. Foster beginnt zu realisieren, dass sein Vater all diese Dinge, die er vergisst, vielleicht nie wieder zurückbekommt. Mit einer Mischung aus Verständnislosigkeit, Angst, Scham und Verärgerung, versucht Foster, das Ganze zu verstehen und zu bewältigen. Sowohl seine Mutter als auch seine Tante, versuchen ihn vor den Tatsachen zu bewahren und verschweigen ihm vieles. Die Mutter ist vollkommen überfordert und übersieht den Jungen immer öfter. Dadurch verändert sich auch die Beziehung zwischen Mutter und Sohn. Die Klassenkameraden machen sich über den "Verrückten", zu dem Fosters Vater geworden ist, lustig und Foster weiß sich nur zu helfen, indem er am lautesten über seinen eigenen Vater lacht. Als der Vater sich im Spiegel nicht mehr erkennt, den Spiegel zerschlägt und sich dabei verletzt, eskaliert das Ganze. Mit Fingerspitzengefühl beschreibt die Autorin in knappen, klaren Sätzen, was Foster fühlt und denkt. Der Leser erlebt seine Hilflosigkeit, seine Angst, seine Einsamkeit und sein Gefühlswirrwarr ganz nah mit. Wird der Vater irgendwann auch Foster vergessen? Die Geschichte hat kein Happy End, trotzdem gibt es am Schluss so etwas wie Hoffnung; für Foster zumindest, der zum Erzählen zurückgefunden hat und seinem Vater das größte Geschenk macht, zu dem er fähig ist. Foster Vergessen ist eine wunderschöne und herzzerreißende Geschichte über eine Familie, die an einer Krankheit fast zerbricht. Das Buch liest sich flüssig, auch wenn es absolut keine leichte Kost ist. Die Sätze sind teilweise kurz und prägnant, andersrum wieder sehr bildlich beschrieben. Dadurch werden Emotionen im Leser geweckt und gleichzeitig wird er an das Buch gefesselt, so dass es kaum aus der Hand zu legen ist. Situationskomik, Scham, Mitleid und Hass, ein erschütterndes und heftiges Wechselbad der Emotionen. Ein wunderschönes Buch, das nicht loslässt, auch wenn man es ausgelesen hat. Ab 14 Jahren.
Manifestation
Titel
Haupttitel
Foster vergessen
Ressource
Buch
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2018
ISBN13
978-3-551-56042-1
ISBN10
3-551-56042-0
Körperschaften
Verlag
Interessenskreise
Verantwortlichkeitsangabe
Verantwortlichkeitsangabe, die sich auf den Haupttitel bezieht
Dianne Touchell. Aus dem Engl. von Birgit Schmitz
Umfang
252 Seiten
Listenpreis
0.0 €
Datenträgertyp
Band
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2018
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Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Doris Göldner; Jugendbuch zum Thema "Alzheimer": Der Vater des siebenjährigen Foster erkrankt an einer stürmisch verlaufenden Form des Gedächtnis- und Persönlichkeitsverlusts. (ab 14) (JE) Im ersten Kapitel fackelt Fosters Dad beinahe die Küche ab, weil er gebratenen Speck auf dem Herd vergisst und erst durch den Brandmelder zu einer Reaktion gezwungen wird. Danach kommen immer mehr Aussetzer des Vaters zum Vorschein, mal spricht er mit seinen Kunden - er ist Finanzberater - im Stil eines Geschichtenerzählers, dann wieder erkennt er den Familienhund nicht mehr. Schließlich wird die Krankheit "Alzheimer" diagnostiziert, was sehr schnell zu einem finanziellen Engpass in der Familie führt, den Fosters Mom durch einen zweiten Job ausgleichen möchte. In einer nächsten Phase nässt sich der Vater in der Kirche ein, aber durch einen Irrtum wird dieses Missgeschick Foster in die Schuhe geschoben, womit er zum Gespött der Schule wird. Die Schlinge zieht sich immer enger zu, bis die Sache bei einem Geburtstagsfest an einen traurigen Höhepunkt gelangt. Erst danach kann die Mutter nachgeben und Hilfe annehmen, selbst wenn diese von der ungeliebten Schwägerin kommt. Die Autorin schildert äußerst kompetent das emotionale Tohuwabohu zwischen Überforderung, Mitleid, Situationskomik und Ablehnung in einer Lebenslage, der sich kaum jemand gewachsen fühlt. Im Fokus befindet sich der siebenjährige Foster, der seinem Vater überaus nahesteht, ihn als Kumpel und begnadeten Geschichtenerzähler liebt und erkennen muss, dass es diesen Mann immer weniger gibt. Foster leidet auf verschiedenen Ebenen: Seine Mutter kann zu wenig mit der Krankheit ihres Mannes umgehen und nimmt die Bedürfnisse ihres Sohnes nicht wahr. In der Schule führt das Halbwissen zu Mobbing und die Auflösung jedweder gewohnten Struktur ist für das Kind mehr als prekär. Nur der Schluss des Buches hält einen kleinen Lichtblick bereit: Foster hat alle Geschichten, die ihm sein Vater früher erzählt hat, aufgeschrieben, illustriert und zu einem Buch zusammengefasst. Für ihn werden diese Geschichten das Gegengewicht zum Vergessen und der erste Schritt zum Erwachsensein. Unbedingt empfohlen - für Jugendliche und Erwachsene! ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp); Autor: Martina Michaeler; Foster ist sieben Jahre alt. Er hat ein ganz besonders liebevolles Verhältnis zu seinem Vater. Der hat ihm immer Geschichten erzählt und ihn ermuntert, selbst welche zu erfinden. Doch dann fängt Fosters Vater plötzlich an, Dinge zu vergessen: den Herd auszustellen zum Beispiel. Oder einen wichtigen Termin bei der Arbeit. Zuerst ist es noch lustig, es passiert ja jedem mal, dass er etwas vergisst. Doch dann häufen sich die Vorfälle. Das Gedächtnis des Vaters wird immer löchriger, mehr und mehr Erinnerungen und Fähigkeiten verschwinden. Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Perspektive des Jungen, der miterleben muss, wie der geliebte Vater sich mehr und mehr in einen Unbekannten verwandelt, in einen Menschen, der keine Geschichten mehr erfindet, weil er vergessen hat wie erzählen geht. Einen Menschen, der sich kindischer verhält als Foster und der immer wieder auch aggressiv und böse wird. Der Vater macht in der Kirche in die Hose. Er wirft den jungen Mann, der zur Tagesbetreuung kommt, aus dem Haus, da er fürchtet, er sei der Liebhaber der Mutter. Jeden Tag aufs Neue jagt er seinen eigenen, ehemals geliebten Hund mit Fußtritten aus dem Haus. Foster beginnt zu realisieren, dass sein Vater all diese Dinge, die er vergisst, vielleicht nie wieder zurückbekommt. Mit einer Mischung aus Verständnislosigkeit, Angst, Scham und Verärgerung, versucht Foster, das Ganze zu verstehen und zu bewältigen. Sowohl seine Mutter als auch seine Tante, versuchen ihn vor den Tatsachen zu bewahren und verschweigen ihm vieles. Die Mutter ist vollkommen überfordert und übersieht den Jungen immer öfter. Dadurch verändert sich auch die Beziehung zwischen Mutter und Sohn. Die Klassenkameraden machen sich über den "Verrückten", zu dem Fosters Vater geworden ist, lustig und Foster weiß sich nur zu helfen, indem er am lautesten über seinen eigenen Vater lacht. Als der Vater sich im Spiegel nicht mehr erkennt, den Spiegel zerschlägt und sich dabei verletzt, eskaliert das Ganze. Mit Fingerspitzengefühl beschreibt die Autorin in knappen, klaren Sätzen, was Foster fühlt und denkt. Der Leser erlebt seine Hilflosigkeit, seine Angst, seine Einsamkeit und sein Gefühlswirrwarr ganz nah mit. Wird der Vater irgendwann auch Foster vergessen? Die Geschichte hat kein Happy End, trotzdem gibt es am Schluss so etwas wie Hoffnung; für Foster zumindest, der zum Erzählen zurückgefunden hat und seinem Vater das größte Geschenk macht, zu dem er fähig ist. Foster Vergessen ist eine wunderschöne und herzzerreißende Geschichte über eine Familie, die an einer Krankheit fast zerbricht. Das Buch liest sich flüssig, auch wenn es absolut keine leichte Kost ist. Die Sätze sind teilweise kurz und prägnant, andersrum wieder sehr bildlich beschrieben. Dadurch werden Emotionen im Leser geweckt und gleichzeitig wird er an das Buch gefesselt, so dass es kaum aus der Hand zu legen ist. Situationskomik, Scham, Mitleid und Hass, ein erschütterndes und heftiges Wechselbad der Emotionen. Ein wunderschönes Buch, das nicht loslässt, auch wenn man es ausgelesen hat. Ab 14 Jahren.
Sprache der Expression
Deutsch
Titel
Bevorzugter Titel des Werks
Foster vergessen
Personen
Verfasser/-in
Sonstige
Zielgruppe
FSK ab 14 freigegeben
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Verfügbarkeit
3340
DR.J
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